Umverpackung bedeutet zu viel Material, zu viel Verschwendung, zu schwer, zu groß, zu teuer, zu aufwändig verziert, und so weiter. Gegenwärtig wird das Phänomen der Umverpackung von Waren immer gravierender, und viele Verpackungen haben sich von ihrer eigentlichen Funktion entfernt. Nach Angaben der DUH erzeugt jeder Deutsche durchschnittlich 213 kg Verpackungsabfälle pro Jahr, in Frankreich sind es 180 kg und in Österreich 150 kg. Das Problem verschärft sich jedoch immer weiter. In den vergangenen zehn Jahren hat der Verpackungsmüll in Deutschland um 13 % zugenommen und reflektiert damit einen weltweiten Trend.
Warum sind Verpackungen schädlich für die Umwelt?
Eine schöne, geeignete Verpackung ist gut für das Marketing und ist aus Sicherheitsgründen erforderlich. Übertriebene Verpackungen gehen jedoch ins Extrem. Übermäßige Verpackungen verbrauchen sehr viele Ressourcen und verursachen der Gesellschaft Verpackungskosten, was sich in folgenden Formen negativ auswirkt.
Erstens, sie schaden den Gesellschaftsinteressen. Denn die überflüssigen Verpackungen verletzen die Interessen der Verbraucher, die den notwendigen Warenwert bezahlen und denen dann zusätzlich hohe Verpackungskosten auferlegt werden.
Zweitens werden dadurch eine grosse Menge Ressourcen verschwendet. Die Ausgangsstoffe für die Verpackungsindustrie, wie Papier, Gummi, Glas, Stahl und Kunststoff, werden aus unerneuerbaren Rohstoffe hergestellt, die aus Holz, Öl, Stahl usw. gewonnen werden.
Die Rohstoffgewinnung dauert über einen langen Zeitraum. Dabei wird enorme Energie verbraucht und Schadstoffe werden freigesetzt , die in die Umgebung gelangen. Darüber hinaus wird beim Abbau von Rohstoffen die Vegetation zerstört, da die Bodenstruktur und der Grundwasserspiegel beeinträchtigt werden. Ein Beispiel wäre die Getränkedose, die aus Aluminium besteht. Um Bauxit, dem Grundstoff für Aluminium, zu gewinnen, werden in Ländern wie Brasilien oder Jamaika Ur-und Regenwälder abgeholzt.
So kostet beispielsweise eine Kiste (550 ml * 24 Flaschen) normales Trinkwasser in einer Plastikflasche etwa 4 Euro, während das gleiche Wasser mit einem zusätzlichen Sprühdeckel etwa 10 Euro kostet, mehr als das Doppelte, obwohl es weniger Wasser enthält (535 ml * 24 Flaschen).
Drittens verschmutzen die Verpackungen die Umwelt. Die Verbraucher bringen eine erhebliche Menge an Verpackungsabfällen in den Müll und tragen damit zur Verschmutzung der Umwelt bei. Überschüssige Verpackungen, die viel Energie und Ressourcen verbrauchen, werden in den Händen der Verbraucher zu Hausmüll und landen dann entweder auf der Mülldeponie oder werden verbrannt.
Plastiktüten für Verpackungen werden beispielsweise meist aus Hochdruckpolyethylen hergestellt, das Weichmacher, Flammschutzmittel sowie andere schädliche Stoffe enthält. Die bei der Verbrennung entstehenden giftigen Gase verursachen Luftverschmutzung und beeinträchtigen ebenfalls die menschliche Gesundheit.
Was können wir jedoch dagegen tun?
Zu einem hat die Regierung die Pflicht und Verantwortung mehr Massnahmen zu ergreifen. Dieses Jahr gibt es das neue Gesetz, dass ab 2022 alle Einweg-Getränkeflaschen aus Kunststoff und alle Getränkedosen pfandpflichtig sind. “Mehrwegbehälter für Essen und Getränke zum Mitnehmen und Bestellen sollen ab 2023 dazu beitragen, Abfälle zu vermeiden, Rohstoffe zu sparen und die Umwelt zu schonen.”, laut die Bundesregierung. Dies ist einen grossen Fortschritt. Allerdings liegen gegenwärtig die Verpackungsgesetze weltweit den Schwerpunkt auf die Wiederverwertung und nicht auf die Verringerung der Verpackungsmenge, die in den Abfall gelangt. Meiner Meinung nach müssen wir die Quelle finden. Eine Reduzierung von Verpackungen ist viel effizienter als versuchen, die eigentlich unnötigen Abfälle zu entsorgen.
Eine Einführung der Verpackungssteuer ist zum Beispiel eine Möglichkeit, um Verpackungsabfälle wirksam zu reduzieren.
Nicht nur Politiker, sondern auch wir als Verbraucher haben Macht auf dem Markt. Die Nachfrage regelt das Angebot. Wenn keiner von uns mehr die überverpackten Produkte konsumieren, werden viele Verschwendungen vermeiden.